Kambodscha: Tempel & Strände

Durch Kambodscha bin ich ziemlich gehetzt, weil ich zu Silvester unbedingt in Saigon sein wollte – nur 11 Tage habe ich in diesem sicher noch viel vielfältigeren Land verbracht, und die nur in den Haupttouristenzentren (Siem Reap/ Tempel von Angkor, Phnom Penh, Sihanoukville, Koh Rong Samloem) – insofern ist mein Urteil über dieses Land wohl nicht sehr ausgewogen, mir persönlich hat es aber nicht so gut gefallen.

Siem Reap

In diese Stadt kommt man eigentlich nur aus einem Grund: um die Tempel von Angkor zu sehen – und dementsprechend touristisch war sie auch ausgelegt. Ich wollte mir dagegen den Luxus erlauben, mir dort neue Sachen zu kaufen, was sich aber in Südostasien insgesamt als schwierige Angelegenheit erweist, da normal aussehende Sachen meist nur in asiatischen Größen vorhanden sind (in Saigon habe ich einen Esprit gefunden und mich schon riesig gefreut – bis ich die Größen gesehen habe: XXS, XS, S – darüber gab es nichts). Und da Siem Reap eben so touristisch ist, wurde ich auf der Straße alle 30 Sekunden angesprochen, ob ich nicht ein Tuk Tuk zu den Tempeln brauche … was ich bei den ersten Versuchen noch freundlich verneint habe, irgendwann wurde es aber dann doch nervig. Die positive Seite des touristischen Ausbaus der Stadt war allerdings ein hervorragendes Nachtleben – und so konnte ich nach der Durststrecke in Laos endlich wieder ausgiebig tanzen Smiley

Am nächsten Tag habe ich dann die obligatorische Tempel-Tour gemacht: erst ging es zum Bayon-Tempel, meinem persönlichen Favoriten mit 54 Säulen mit Gesichtern, dann zu einigen kleineren Tempeln, zum Ta Prohm-Tempel, der durch die mit den Mauern verwachsenen Wurzeln der Bäume beeindruckt und schließlich zu Angkor Wat, einer großen, gut erhaltenen Tempelanlage mit vielen Wandreliefs von Apsara-Tänzerinnen. Zum Abschluss des Tages ging es noch zu einem weiteren Tempel, von dem aus man den Sonnenuntergang wunderbar beobachten konnte.

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Insgesamt fand ich die Tempel sehr beeindruckend, hatte aber nach einem Tag auch genug gesehen. Zudem waren die Haupttempel, die ich mir angeschaut habe, natürlich sehr voll und es war unglaublich heiß – die kurzen Transfers im klimatisierten Minibus habe ich sehr genossen Smiley

Tonle Sap See

Von Siem Reap kam man entweder per Bus oder per Boot nach Phnom Penh – und da es mir interessanter schien, entschied ich mich natürlich für das Boot über den Tonle Sap See, einen riesigen Nebenarm und eine Art natürliches Überlaufbecken des Mekong.

Leider war das Boot jedoch so angelegt, dass man drinnen kaum etwas sehen konnte, weil alle Fenster verdunkelt waren – und so entschieden sich die meisten Gäste (und ich natürlich auch) für einen Platz auf dem Dach, was eine sehr abenteuerliche Fahrt versprach Smiley mit geöffnetem Mund Und so kam es dann auch: wir sahen an den Ufern viele Dörfer, Felder, Fischer, Kinder und Vögel, bekamen aber auch immer wieder eine Dusche, weil uns das Wasser während der Fahrt entgegenspritzte. Und pünktlich einen Tag vor Weihnachten holte ich mir obendrein einen Sonnenbrand…schafft man ja nicht jedes Jahr Smiley mit geöffnetem Mund

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Phnom Penh

In Phnom Penh war ich an Heilig Abend, weswegen mir dieser Tag natürlich besonders in Erinnerung bleiben wird – mein erstes Weihnachten außerhalb Deutschlands! Zugegebenermaßen kam hier aber ohnehin keine richtige Weihnachtsstimmung auf: die Außentemperaturen lagen über 30° C und das einzige, was man ab und an sah, waren furchtbar kitschige, bunt blinkende Laden- oder Hotelweihnachtsdekorationen.

Dennoch wollte ich es mir an dem Tag natürlich gut gehen lassen und startete nach einem leckeren Frühstück meine Sightseeingtour, auf der ich auch Will, meinen Reisepartner aus Laos, wiedertraf. Wir zogen dann also gemeinsam über den Markt, zum Königspalast (der gerade geschlossen war, weil der ehemalige König vor kurzem verstorben war) und zum Nationalmuseum. Die Killing Fields, auf denen die Roten Khmer ihre Gefangenen zu Tode prügelten, wollten wir uns an Heilig Abend dann aber doch nicht anschauen.

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Zum Mittagessen bestellte ich mir extra Nudelsuppe mit Hühnchen (gibt es bei uns zu Hause immer an Heiligabend, aber natürlich weniger asiatisch), aber auch damit kam keine richtige Weihnachtsstimmung auf. Und da ich abends unbedingt etwas Westliches wollte, bestellte ich mir Spaghetti Bolognese – die ich dann leider noch einmal rückwärts aß, was auf einer kambodschanischen Toilette eine Heiligabend-Erfahrung war, die ich so schnell nicht vergessen werde.Krankes Smiley

Später ging es mir dann aber wieder gut und wir waren noch die ganze Nacht in einem ziemlich schicken Club tanzen. Was übrigens in ganz Kambodscha, v.a. aber in Phnom Penh auffällig war, war die Masse an Bar Girls, die es überall gab – am Vorabend waren wir in einem riesigen Barareal, in dem es außer uns nur Bar Girls, eigenartige westliche Männer und Kinder, die einem etwas verkaufen wollten, zu geben schien – sehr traurig! Und auch in dem schicken Club, in dem wir Heilig Abend waren, konnte man(n) jede Menge Frauen haben. Ich nehme an, dass es damit zusammenhängt, dass Kambodscha deutlich ärmer ist als z.B. Thailand oder Vietnam.

Sihanoukville

Am 1. Weihnachtsfeiertag sind wir dann weiter nach Sihanoukville, die Strand-Partypromenade Kambodschas, gefahren und haben den Nachmittag und den 2. Feiertag am Strand verbracht – und das war eine Weihnachtserfahrung, an die ich mich durchaus gewöhnen könnte Smiley

Der Strand war allerdings sehr gut besucht und neben den vielen Touristen gab es ebenso viele Händler/ Masseusen, die einem etwas verkaufen wollten – und das recht aufdringlich. Die Masseusen, die auch immer Haarentfernung (mit 2 Fäden)anboten, wollten zudem ständig meine Beine anfassen, um festzustellen, ob ich auch wirklich keine Haarentfernung brauche…

Eigentlich wollte ich, wieder am Meer angekommen, auch endlich wieder tauchen gehen, ein ehrlicher Dive Master sagte mir aber, dass die Sichtweite momentan bei 2-5 Metern liege, weswegen ich dann zwar sehr enttäuscht, aber letztlich nicht tauchen war Trauriges Smiley

Koh Rong Samloem

Da Sihanoukville so touristisch war, bin ich von dort aus auf eine kleine Insel gefahren – Koh Rong Samloem, gefühlt das Paradies! Auf der ganzen Insel gab es nur 5 Bungalow-Resorts und meist war die Insel fast menschenleer (nur tagsüber, so zwischen 12 und 15 Uhr waren ein paar mehr Touristen da, die einen Tagesausflug dorthin machten; abgesehen davon war die Gruppendynamik unter uns wenigen “Insulanern” auch sehr spannend). Die Insel hatte lange, weiße Sandstrände, die eine türkisblaue Bucht umgaben, und war in der Mitte mit dichtem Dschungel bewaldet, in dem ich schon bei einer halbstündigen Tour auf die andere Inselseite jede Menge Affen und Hornbills gesehen habe. Was allerdings schade/ erschreckend war, war der viele Müll, der sich an den Stränden ansammelte – denn der wurde nicht von den Inselbewohnern dort gelagert, sondern einfach vom Meer angespült, was zeigt, wie verschmutzt die Weltmeere mittlerweile sind Trauriges Smiley

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