Mein Aufenthalt in Thailand ist mittlerweile schon über einen Monat vorbei und wie ihr schon gemerkt haben werdet, bin ich wohl kein großer Blogger – ich lerne ständig neue Leute kennen, es gibt unterwegs immer etwas zu erleben und zu organisieren,so dass für das Bloggen nur selten Zeit bleibt, sorry! Mittlerweile bin ich in Vietnam angekommen und sitze gerade auf den Con Dao Islands, wo ich eigentlich tauchen gehen wollte – leider hat mir da aber ein Sturm in der Nähe einen Strich durch die Rechnung gezogen
Thailand war meine erste Station in Südostasien und ein hervorragender Startpunkt für meine Reise: es gab viel zu erleben, das Land ist touristisch sehr gut erschlossen und es gibt jede Menge Backpacker, so dass es sehr einfach war, neue Leute kennen zu lernen. Und das Essen war einfach nur großartig Insgesamt habe ich 4 Wochen in Thailand verbracht: erst war ich einige Tage in Bangkok, dann bin ich Richtung Süden gefahren und dort auf Koh Lanta hängen geblieben. Meine letzte Station war Chiang Mai (Nordthailand), von wo aus es weiter nach Laos ging.
Bangkok
In Bangkok habe ich mich in einem wunderbaren Hostel einquartiert, das voll mit netten Leuten aus aller Welt war, so dass ich eigentlich nie allein war Nachdem ich mich von meinem Nachtflug erholt hatte, bin ich am 2. Tag mit einer Schwedin auf den Weekend Market gefahren – wir haben dort ca. 5 Stunden verbracht und trotzdem nicht alles gesehen! Der Weekend Market ist der größte Markt Südostasiens und man kann dort alles in rauen Mengen bekommen – Kleidung, Haarzeug, Haushaltswaren, Deko, Wellness- und Schönheitsartikel, Kunst – und natürlich Essen in allen Varianten Und ich habe mir auf dem Markt meine erste Massage gegönnt
Abends habe ich einen Kochkurs im Hostel gemacht – es gab Tom Yam Suppe, Green Curry with Chicken und Chicken with Cashew Nuts. Wir haben alles zusammen in der Gruppe gekocht und waren mit unserem Endergebnis sehr zufrieden
Am nächsten Tag habe ich mit einem Amerikaner aus dem Hostel 14 Stunden Hardcore-Sightseeing gemacht – Wat Pho (ein toller Tempel mit vielen Einzelhäusern, Kindern, die Thai-Tänze und Instrumente üben und dem riesigen liegenden Buddha, zu dem alle Touris strömen), Königspalast, Wat Arun (Tempel), Khao San Road (Backpackermeile, die nicht einer gewissen Ähnlichkeit zum Ballermann entbehrt), Nachtmarkt und noch jeder Menge kleinerer Sehenswürdigkeiten dazwischen – und das bei ca. 32°C – die Dusche am Abend fühlte sich an wie purer Luxus
Wat Pho:
Königspalast:
Wat Arun:
Den nächsten Tag habe ich etwas ruhiger angehen lassen und bin nachmittags mit der Schwedin, Lina, zum Golden Mountain und nach Chinatown gefahren. Dabei haben wir auch das erste Mal ein Tuk Tuk genommen, was sich damals höchst abenteuerlich angefühlt hat In Chinatown gab es jede Menge Essstände – und neben den allgegenwärtigen Insekten-Snacks waren dort Haifischflossen und Vogelnester eine Spezialität. Ich wollte mich aber erst einmal langsam an derartige “Delikatessen” herantasten und bin bei Fried Rice with Chicken geblieben
Golden Mountain:
Chinatown:
Ausflug zum Floating Market/ Kanchanaburi
Nachdem ich von einigen Leuten im Hostel tolle Stories über den Tiger Temple bei Kanchanaburi gehört hatte, wollte ich dort auch unbedingt hin – und habe einen organisierten Ausflug zu einem Floating Market (Damnoen Saduak, rein touristisch & sehr enttäuschend), Kanchanaburi (“Die Brücke am Kwai” – für mich ein sehr bedrückender Ort: die Brücke ließen die Japaner im 2.WK von Kriegsgefangenen in kürzester Zeit bauen, wobei ca. 130.000 Menschen starben – das hielt die meisten dennoch nicht davon ab, dort Fotos mit einem breiten Lächeln zu schießen). Der letzte Stopp war schließlich besagter Tiger Temple, der allerdings mehr einem Wildpark als einem Tempel ähnelte – die Mönche dort kümmern sich um Wildschweine, Rehe, Kühe/ Wasserbüffel und natürlich Tiger, die anfangs als Babys dorthin kamen, nachdem ihre Eltern von Wilderern erschossen wurden. Die Tiger lagen in einem abgegrenzten Areal, in dem ich buchstäblich an die Hand genommen und von Tiger zu Tiger geführt wurde, während eine andere Mitarbeiterin viele Fotos machte. Eine großartige Erfahrung, v.a. wenn man Tiger so toll findet wie ich Leider hatte sie aber auch einen bitteren Beigeschmack, was ich erst unterwegs erfahren habe: Tierschutzorganisationen werfen den Mönchen vor, die Tiger unter Drogen zu setzen, damit sie keine Menschen angreifen – die Mönche wiederum behaupten, die Tiger seien so zahm, weil sie von klein auf an Menschen gewöhnt wurden und jeden Vormittag eine Art “Workout” bekommen, von dem sie am Nachmittag erschöpft sind. Wer dabei Recht hat, kann ich nicht beurteilen, hoffe aber, dass man buddhistischen Mönchen trauen kann.
Koh Lanta
Von Bangkok aus bin ich im Nachtbus nach Krabi gefahren, um den Süden Thailands zu erkunden – eigentlich war mein Plan, möglichst viel im Andamanenmeer zu sehen, tatsächlich bin ich dann aber 11 Tage lang auf Koh Lanta hängen geblieben, weil sich dort einfach alles paradiesisch angefühlt hat – es war touristisch gut erschlossen, aber nicht überlaufen, es gab tolle Restaurants (die meisten mit großartigen Seafood-Gerichten), chillige Bars (mit Hängematten, arabischen Kissen und tollen Cocktails), weiße Strände mit Kokosnusspalmen (den an meinem Resort hatte ich meist für mich allein), einen Dschungel, in dem man wandern, Elefanten reiten, den außerirdischen Geräuschen der Grillen lauschen und Affen beobachten konnte, idyllische kleine Inseln rundherum – und natürlich tolle Tauchplätze.
Nach meinem ersten missglückten Tauchversuch im Sommer habe ich auf Koh Lanta endlich gelernt, durchs Wasser zu fliegen und dabei viele Muränen und Rotfeuerfische, eine Schildkröte, Barracudas, eine Seeschlange, Hummer, Leopardenhaie und natürlich viele bunte Rifffische gesehen
Das Wetter war überwiegend gut, zwischendurch gab es aber immer mal tropische Gewitter – und der Donner dabei klang, als würden in der Nähe Bomben explodieren, sehr beeindruckend!
Am letzten Tag habe ich dann noch einige Stunden auf Koh Phi Phi Don verbracht, was mit seinen vielen Kalksteinfelsen eine wunderschöne Insel sein könnte, aber leider mit Touristen und Tourishops überladen ist. Abends war ich in Phuket, was mir auch nicht wirklich gefallen hat – allerdings sollen dort ja auch die Strände, nicht die Stadt an sich schön sein.
Koh Lanta:
Tauchausflüge:
Tagesausflug nach Koh Rok:
Koh Phi Phi Don:
Nordthailand/ Chiang Mai
Von Phuket aus bin ich am nächsten Morgen nach Chiang Mai, im Norden Thailands geflogen – dort sollte am 28. November Loi Krathong, ein thailändisches Lichterfest stattfinden – tatsächlich stand die Stadt 3 Tage lang Kopf: jeden Abend gab es Feuerwerk, Kostümumzüge, Misswahlen und Musik-/Tanzshows, 1000e Laternen, die man in die Luft aufsteigen ließ, Brot- und Blumenboote auf dem Fluss und natürlich, wie immer in Thailand, jede Menge tolles Essen und Massagestände – eines der Highlights meiner bisherigen Reise!
Chiang Mai an sich ist eine wunderbar entspannte Stadt mit unzähligen Tempeln, Tages- und Nachtmärkten, touristischen Freizeitangeboten und tollen Rasta-Bars und Clubs, so dass es zu keiner Zeit langweilig wird
Neben dem Stadt-Sightseeing habe ich von Chiang Mai aus auch einen Ziplining-Ausflug, einen Mountainbiking-Trip (den ich aber abgebrochen habe, Mountainbiking ist wohl nicht mein Sport und gleich gar nicht mit thailändischen Sicherheitsstandards/ Erste-Hilfe-Kenntnissen), einen Ausflug zum höchsten Berg Thailands (Doi Inthanon) und einen großartigen Kochkurs gemacht.
Doi Inthanon National Park:
Eine schöne Überraschung war ein Treffen mit 2 Kommilitoninnen aus Bayreuth, die auch gerade durch Thailand gereist sind und denen ich zufällig auf der Straße begegnet bin
Eigentlich wollte ich auch noch einen einwöchigen Meditationskurs machen, der aber leider abgesagt wurde. Dafür habe ich aber in meinem Hostel in Chiang Mai einen Briten kennen gelernt, mit dem ich dann durch Laos und Kambodscha gereist bin – von Chiang Mai aus sind wir mit dem Bus bis zur Grenze gefahren (mit einem Stopp am furchtbar kitschigen weißen Tempel von Chiang Rai) und von dort aus weiter mit dem Boot… aber darüber mehr im nächsten Blogpost
Essen
Wie schon gesagt, war das Essen in Thailand einfach nur großartig und bot etwas für jeden Geschmack: verschiedenste Curries und Suppen für die Liebhaber scharfer Gerichte (zugegebenermaßen für mich manchmal eine Herausforderung), Nudel- und Reisgerichte für die weniger hartgesottenen Zungen (mein absoluter Liebling: Pad Thai – Nudeln mit Gemüse und Ei, verfeinert mit Erdnüssen und Limettensaft), außerdem tolle Barbecue-/ Seafood Restaurants und im Norden auch jede Menge günstiges Sushi .
Und auch für die Dessert- und Frühstücksliebhaber (also für mich ) war gesorgt: Sticky Rice mit Mango/ Ananas/ Kokosnuss, umwerfender Fruchtsalat mit Joghurt, Fruchtshakes in allen Varianten, geschnittene Früchte (v.a. süße Ananas und Mango) als Snack zwischendurch und Roti/ Crepes mit Bananen und Schokosauce…während ich schreibe, läuft mir das Wasser im Mund zusammen
Zudem war das Essen unglaublich günstig: Streetfood für 1-3 Euro, im Restaurant 3-6 Euro, einen vollen Teller Sushi gab es in Chiang Mai für € 1,50. Und anscheinend war auch das Streetfood unbedenklich – ich habe jede Menge davon genossen und hatte keine ernsthaften Probleme.
Daneben gab es auch andere Spezialitäten, wie die schon erwähnten Haifischflossen und Vogelnester, getrocknete Fische, frittierte Insekten – zu deren geschmacklichen Qualitäten kann ich euch allerdings nichts sagen
Massagen
Wer Wellness mag, wird Südostasien lieben! Man kann sich hier überall für 3-6 € pro Stunde durchkneten lassen und ich mache davon reichlich Gebrauch Eine Massage dauert 30 oder 60 Minuten, entweder Ganzkörper, Kopf und Schultern oder Füße und Beine. Es gibt Massagestudios (von einfach bis super-luxuriös) und Massagestände an der Straße oder auf Märkten. Ob man eine gute Massage bekommt, ist bei den Straßenständen immer ein Glücksspiel, für die Studios habe ich mir aber immer Empfehlungen vom Hostel geben lassen, die sich als sehr gut erwiesen haben (Männer sollten aufpassen, dass sie nicht in ein Studio mit “Happy Ending” geraten )
Es gibt verschiedene Varianten – klassische Thai-Massagen, oder Herbal (mit Käuterstempeln) oder Öl-Massagen, wie wir sie kennen. Ich habe eigentlich immer die Thai-Massagen genommen und die sind sehr interessant: man wird mit vollem Körpereinsatz des Masseurs (Hände, Ellenbogen, Füße) massiert, in alle Richtungen gedehnt und gezogen. Das fühlt sich während der Massage nicht immer gut an, hinterher war ich aber immer super-entspannt
Und wer noch mehr Wellness mag, kann sich auch Pediküren, Maniküren, Gesichtsbehandlungen u.ä. gönnen und in die Sauna gehen (wobei sich das einfache draußen sein ja vielerorts auch schon wie Sauna anfühlt).
Mobilität
Wie schon gesagt, war Reisen in Thailand kein Problem, da alles sehr gut erschlossen ist. Ideal wäre es gewesen, wenn ich mich trauen würde, selbst Moped zu fahren, aber es ging auch so. In Bangkok ging es mit Skytrains und modernen Taxis noch sehr “zivilisiert” los, zudem gab es dort auch Tuk Tuks, die man aber nur für kürzere Strecken genutzt hat. Im Süden habe ich dann Bekanntschaft mit dem Transport im Pickup (mit 2 Sitzbänken hinten drin) sowie hinten auf dem Moped (auch gern mit komplettem Gepäck) gemacht – anfangs hat sich das alles sehr abenteuerlich angefühlt, mittlerweile ist es aber völlig normal. Und auch die Boote in Thailand waren sehr gut benutzbar, meist konnte man trockenen Fußes ein- und aussteigen
Für längere Strecken gab es Busse und Züge verschiedener Komfortklassen (allerdings waren auch die besten nicht so toll wie die Busse in Peru) sowie sehr günstige Inlandsflüge. Ausflüge wurden meist mit Minibussen organisiert (allerdings so, dass jeder einen regulären Sitzplatz hatte, also recht komfortabel).
Sicherheit/ als Frau allein unterwegs
Insgesamt habe ich mich in Thailand sehr sicher gefühlt – zwar bin ich ungern nachts allein durch Bangkok gegangen, alles andere war aber kein Problem, der Verkehr ist wahrscheinlich das gefährlichste an einer Reise durch Thailand. Die thailändischen Männer interessieren sich überhaupt nicht für westliche Frauen, was nach meinen Reisen in arabischen Ländern super-angenehm war. (Für Männer ist es umgedreht, die werden in ganz Südostasien ständig von Bargirls belagert – zwar kommen viele extra deswegen her, die, die einfach nur hier reisen wollen, sind davon aber zuweilen genervt. Wenn ich als westliche Frau hier ausgehe, habe ich zudem immer das Gefühl, dass mich die Bargirls als Konkurrenz wahrnehmen).
Auch an das Leben als Backpacker mit der spontanen Planung von Tag zu Tag habe ich mich in Thailand langsam gewöhnt – und mir in Chiang Mai auch gleich 2 furchtbar gemusterte, aber praktische und ultrabequeme Backpacker-Hosen geholt